150. Geburtstag Rosa Luxemburg

Lenin äußerte, Rosa Luxemburgs Leben gleiche dem Dasein eines „Adlers unter Hühnern“, Clara Zetkin beschrieb Rosa als die „Verkörperung beispielloser Energie“.

 

Diese unermüdliche Kämpferin für Frieden und Sozialismus wurde vor 150 Jahren am 05. März 1871 in Polen geboren. Als Tochter eines Holzhändlers besuchte Rosa Luxemburg in Warschau ein Frauengymnasium. Neben dem Abitur studierte sie Schriften von Marx und schloss sich der in Polen illegalen, sozialistischen Bewegung an. 1889 zog sie nach Zürich, um Wirtschaft, Geschichte und Rechtswissenschaften zu studieren.

Im jungen Alter von 22 Jahren war Rosa Luxemburg 1893 Mitbegründerin der SDKP, der Sozialdemokratie des Königreichs Polen. In den Folgejahren arbeitete sie als Redakteurin der Zeitschrift „Sache der Arbeiter“ und promovierte an der Universität Zürich mit dem Thema „Polens industrielle Entwicklung“.

1898 entschloss sich Rosa Luxemburg nach Deutschland zu gehen, durch eine Scheinehe erlangte sie die deutsche Staatsbürgerschaft und trat in die SPD ein. Ihr ein Jahr später erschienener Aufsatz „Sozialreform oder Revolution“ stellt eine grundlegende Analyse und Kritik der Strategie der deutschen Sozialdemokratie dar. Die darin besprochenen Fragen “Reform oder Revolution” und “Krieg oder Frieden” waren die Grundlage der Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung. Sie schrieb: „Eine soziale Umwälzung und eine gesetzliche Reform sind nicht durch die Zeitdauer, sondern durch das Wesen verschiedene Momente.“ Damit machte sie eindeutig klar: Wer allein auf Reformen setzt, gibt das Ziel einer neuen Gesellschaftsordnung auf.

 

Die Zustimmung der Sozialdemokraten zu den Kriegskrediten im deutschen Reichstag 1914 überspannte den Bogen der Auseinandersetzungen innerhalb der SPD. Nur Karl Liebknecht stimmte dagegen und gründete in der Folge gemeinsam mit Rosa Luxemburg die „Gruppe Internationale“, auch Spartakusgruppe genannt. Im Dezember 1918 waren sie die Gründer der KPD.

 

Am 15. Januar 1919 wurden Rosa Luxemburg und ihr Weggenosse Karl Liebknecht durch die dem Sozialdemokraten Gustav Noske unterstellte Wilmersdorfer Bürgerwehr ermordet. Noske hatte zuvor erfolglos versucht den Kieler Matrosenaufstand einzudämmen und wurde später der erste sozialdemokratische Minister, dem das Militär unterstand.

 

Der Ermordung Rosa Luxemburgs waren viele Jahre der politischen Verfolgung vorausgegangen; Rosa wurde in zahlreichen Fällen zu Gefängnishaft verurteilt. Die Jahre des 1. Weltkrieges, 1914 – 1918, verbrachte sie zum größten Teil in Haft. Zunächst wurde sie aufgrund der „Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gesetze und gegen Anordnungen der Obrigkeit” verurteilt. Die letzten 2 Jahre des Krieges war sie ohne Verurteilung in sogenannter „Sicherheitsverwahrung“ inhaftiert.

Auch ihren Kampfgefährt*innen ging es nicht besser. In den Tagen und Wochen nach ihrer Ermordung wurden zahlreiche von ihnen ebenso gefoltert und ermordet.

Doch ihre Ideen und Ideale leben weiter. Heute stehen wir mehr denn je vor der Frage „Sozialismus oder Barbarei“. Deshalb sehen wir unsere Aufgabe, wie bereits Rosa sie formuliert hat, darin „stets den herben Kern der sozialen Ungleichheit und Unfreiheit unter der süßen Schale der formalen Gleichheit und Freiheit“ zu enthüllen.

 

Lasst uns die Fahne hoch halten für Rosa. Ihr Wirken soll uns Vorbild sein. Wir werden ihren und somit auch unseren Kampf fortsetzen. Rosa lebt weiter in unseren Köpfen, in unseren Schriften, in unseren Taten! Rotfront!