No Pasaran!

Auch der zweite Naziaufmarsch in Münster innerhalb von 14 Tagen war von eindrucksvollen Protesten begleitet.

Mit fast 3 Stunden Verspätung konnte das Nazi-Häuflein starten. Knapp 90 Faschisten marschierten vom Hauptbahnhof zum Ludgerikreisel und wieder zurück, abgeschirmt von hunderten Polizisten und begleitet vom lautstarken Protest der Münsteranerinnen und Münsteraner. Zuvor gab es zähe Verhandlungen zwischen der Polizei und den Anmeldern über die Anzahl der mitgeführten Fahnen und das paramilitärische Auftreten der Teilnehmenden. Zwei Betrunkene wurden von der Demo ausgeschlossen und die Polizei erstattete Anzeigen wegen verbotener Tattoos.

Der Protest gegen den Aufmarsch war bunt und kreativ. Direkt am Bahnhof wurden die Nazis vom DGB und einigen Einzelgewerkschaften „empfangen“ und am Ort der Zwischenkundgebung mussten die Nazis eng zusammenrücken, weil sie wegen der Proteste ihre eigenen Redner nicht verstehen konnten. Schon kurz hinter dem Bahnhof mussten die Nazis an einem großen Protestblock mit den Fahnen Palästinas und mehrerer Jugendorganisationen vorbeilaufen. Die SDAJ-Münster hielt ihnen ein selbstgemaltes Transparent entgegen: „No Pasaran! Kampf dem Faschismus und dem Kapital“.