“Je weniger Geld wir in die Waffen stecken, desto weniger Menschen können durch sie sterben!”
Auf der von DKP und SDAJ Münster organisierten Veranstaltung “Kriegstüchtig? Ohne uns!” war Anne Rieger, Ko-Sprecherin Bundesausschuss Friedensratschlag und ehemalige Bevollmächtigte der IG Metall zu Gast. Sie sprach über Aufrüstung und Militarisierung der Gesellschaft und zeigte dabei auf, welche Auswirkungen die Kriegsvorbereitungen in Deutschland haben. Über 20 Zuhörerinnen und Zuhörer verfolgten den spannenden, aber auch erschreckenden Erläuterungen.
Aufrüstung habe Auswirkungen auf alle Bereiche unseres Lebens und an diesen lasse sich die Notwendigkeit von Abrüstung und eines sozial-ökologischen Umbaus der Gesellschaft aufzeigen.
Ein Beispiel zur Verdeutlichung:
Für das Militär wurden Schulden von 100 Milliarden (“Sondervermögen”) aufgenommen.
Für Krankenhäuser sind 6 Milliarden bei einem Bedarf von 8 Milliarden, für die Bahn 21 Milliarden bei einem Bedarf von 60 Milliarden vorgesehen.
Und die Liste ließe sich endlos weiterführen. (Weitere Zahlen und mehr Informationen unter: https://www.imi-online.de/)
Die Hoffnung auf Wirtschaftswachstum durch Rüstung trüge. Der Effekt auf das Wirtschaftswachstum sei im Gegenteil zu anderen Bereichen wie Bildungswesen und Infrastruktur faktisch nicht gegeben.
Dazu käme dann auch noch die negative Wirkung, dass Steuergelder fehlten für: Renten, Kinderbildung, Bafög, Pflege, Gesundheit, Arbeitslosengeld, Bürgergeld, staatlich finanzierte Sozialwohnungen, Infrastruktur, Bahn, Gemeinden…
Zudem laute doch die Frage: “Wollen wir unser Wirtschaftssystem darauf aufbauen, andere Menschen zu töten?” Denn auf nichts anderes laufe eine permanente Rüstung hinaus.
Im Anschluss stellte die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) ihre Kampagne „Nein zur Wehrpflicht – Nein zur Militarisierung!“ und das dazu in Münster gebildete Jugendbündnis vor. Auch unorganisierte Jugendliche seien herzlich willkommen.
Aber es sollte an diesem Abend nicht nur um Jammern oder Ohnmacht gehen, sondern konkret um das, was man gegen die Kriegstreiberei tun kann.
In diesem Sinne wurde im Anschluss darüber diskutiert, wie weitere Schritte hin zu einer größeren Friedensbewegung sowie zu breiteren Bündnissen gegen die Wehrpflicht aussehen könnten. Die große Anzahl der Betroffenen, sei es die Jugendlichen selbst, aber auch Eltern, Großeltern, Familien usw. lasse auf ein großes Widerstandspotential hoffen.
Eins wurde klar: eine Änderung der herrschenden Kriegspolitik hin zu einer Diplomatie basierten Friedenspolitik können wir nur durch Druck von außen, von der Straße aus erreichen!