Heraus zum Internationalen Frauentag! Flyer von DKP & SDAJ
Nicht zuletzt die Corona Pandemie hat erschreckend verdeutlicht, in welchem Ausmaß Frauen die
Leidtragenden der Krise sind. Nicht nur hat häusliche Gewalt erheblich zugenommen und der Man–
gel an Plätzen in Frauenhäusern sich verschärft. Frauen sind es, die den Pflegemangel in häufig
privatisierten und profitorientierten Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen auf Kosten ihrer
eigenen Gesundheit ausbaden müssen. Es sind in der Regel die Frauen, die zu Hause bleiben, wenn
Schule oder Kita geschlossen sind. Es sind mehrheitlich Frauen, die nur halbtags oder in Minijobs
arbeiten können. All dies führt dazu, dass Frauen immer noch durchschnittlich 21 Prozent weniger
verdienen als Männer. Kapitalismus und Frauenunterdrückung beziehungsweise Patriarchat sind
zwei Seiten derselben Medaille. Dieses System hat die Ausbeutung der Frau sowohl im Bereich der
bezahlten als auch der unbezahlten perfektioniert.
Für einen Tarifvertrag Entlastung!
Der aktuelle Kampf um einen Tarifvertrag Entlastung ist deshalb auch ein Kampf für all die Frauen in den unterbezahlen „frauentypischen“ Berufen. Wir stellen uns darauf ein, dass es eine harte Auseinandersetzung wird, die möglicherweise nicht mit dem Tarifvertrag endet. Denn es sind nicht nur die Klinikvorstände, die diesen Tarifvertrag nicht wollen. Es ist auch die Landesregierung, die für die Kliniken zuständig ist. Wir haben ein Gesundheitssystem, das mit Fallpauschalen auf Profit und Konkurrenz angelegt ist und dafür sorgt, dass die Reichen und die Konzerne immer reicher werden. Ihnen allen werden wir zeigen müssen, dass wir uns das nicht mehr gefallen lassen. Wir kämpfen dabei auch für ein gutes Gesundheitssystem, in dem unsere Freunde, Familien und wir selbst
vernünftig versorgt werden, wenn wir es als Patient*innen mal brauchen.
Wenn wir uns alle zusammentun, sind wir stark genug, einen Tarifvertrag durchzusetzen, der endlich Entlastung und mehr Personal bringt. Dann können wir dafür zu sorgen, dass dieser auch eingehalten wird und der Vorstand nicht wieder irgendwelche Tricks versucht. Obwohl wir gerade vom Notruf Entlastung sprechen, ist es mehr als ein Notruf. Es ist ein Ultimatum an den Klinikvorstand und die Landesregierung! Und es ist gut, dass die Beschäftigten sich das trauen!
Alle anderen – nicht nur die Frauen – stehen an ihrer Seite.
Auszubildende im Gesundheitswesen
Gerade Auszubildende waren in den letzten Jahren besonders durch die Situation im Krankenhaus belastet. Während auf unterbesetzten Stationen oftmals schlecht angeleitet wurde und Azubis als normale Kräfte arbeiten mussten, wurde die Berufsschule in den letzten Wochen ins Homeoffice verlegt. Dadurch sind Möglichkeiten des sozialen Austauschs untereinander verloren gegangen. Während des Streiks im letzten Jahr haben wir als SDAJ eine Umfrage unter Azubis am Streikposten
durchgeführt. 33% haben damals mehr Personal und Entlastung gefordert.
Aus diesen Gründen laden wir alle Azubis am 23.03 zum offenen Azubitresen im Mauritius ein. Hier wollen wir einen Raum schaffen, damit wir uns untereinander sozial austauschen können und uns erzählen, was wir von den Auseinandersetzungen rund um den TV-E erhoffen. Azubis, Studierende und werktätige junge Menschen verschiedener Arbeitsbereiche und Branchen können sich hier unereinander austauschen und gemeinsam überlegen, wie Solidarität in und ums UKM aussehen könnte.